Immobilienkäufer zahlten im vergangenen Jahr im Durchschnitt 242000 Euro für eine Wohnung oder ein Haus. 53800 Euro brachten sie dafür selbst auf. Und was bekamen sie dafür? In Chemnitz zum Beispiel ganz viel.

Von Marianne Körber

242 000 Euro zahlten Immobilienkäufer 2016 im Durchschnitt für ein Haus oder eine Wohnung, sechs Jahresnettoeinkommen. Dafür bekamen sie 126 Quadratmeter Wohnfläche, wofür sie einen Kredit von 188 200 Euro aufnahmen. In 71 Prozent der Regionen kostete ein Quadratmeter weniger als im Bundesdurchschnitt, ergab die Sparda-Studie "Wohnen in Deutschland 2017", die vom Beratungsunternehmen Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult (IW Consult) und dem Institut für Demoskopie Allensbach erstellt wurde.

Regional gibt es enorme Unterschiede: Sieben der zehn teuersten Regionen befinden sich im Großraum München. Dort bekommt man für 242 000 Euro nur 44 Quadratmeter Wohnfläche, in Berlin und Köln doppelt so viel. In Chemnitz sogar 261 Quadratmeter, und auf dem flachen Land noch mehr. Aber wer will oder kann dort schon wohnen? Schließlich muss der Arbeitsplatz erreichbar sein, und mehr als 30 Kilometer wollen die wenigsten pendeln.

Der Studie zufolge leben 46 Prozent der Bundesbürger im eigenen Heim. Jeder vierte Mieter unter 50 Jahren plant konkret den Erwerb einer Immobilie; in der Altersgruppe zwischen 31 und 40 Jahren hat gut ein Drittel Kaufabsichten. Nach Gründen befragt, die gegen den Erwerb von Wohneigentum sprechen, wurden längerfristige finanzielle Risiken (61 Prozent) sowie die hohen Kosten (54 Prozent) genannt, trotz der niedrigen Zinsen. "Der typische Häuslebauer in Deutschland ist weiterhin sehr konservativ und stellt seine Finanzierung solide auf", erklärt Uwe Sterz, Vorstandsmitglied des Verbandes der Sparda-Banken. Das Niedrigzinsniveau verliere beim Immobilienkauf an Bedeutung.


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